Sonntag, Mai 29

Mamas Geschichte





... eigentlich wollte ich die Geschichte schon in der letzten Woche schreiben,(dort in der Woche hat die Geschichte ihren ersten Geburtstag gefeiert) aber da war soviel zu tun, dass ich es nicht geschafft habe mich mal in Ruhe hinzusetzten und unser Geschichte aufzuschreiben.. Unsere Geschichte beginnt natürlich damit, dass wir alle sehr sehr glücklich waren, als wir erfahren haben: Ich bin schwanger! ... und ich muss gestehen, ich fand die erste Zeit wortwörtlich zum kotzen, ja, ich habe nix in mir behalten können, ich mußte sogar ins Krankenhaus.. so heftig.. die ganze Zeit mit Vomex zugedröhnt, damit überhautp ein wenig drin blieb... naja, ich hatte bei allen Schwangerschaften Morgenübelkeit, aber so hefig, wars bei keinem meiner Kinder. .... in dieser Zeit hatte ich irgendwann einen Traum, (schon komisch, ich habe von vielen Frauen mittlerweile gelesen, die ähnliche Träume oder Ahnungen hatten) ich habe sehr schnell ein kleines Mädchen auf die Welt gebracht, und der Arzt hat sie mir damals in den Arm gelegt, und ich hab sie angeschaut, und zu ihm gesagt, sie sieht so anders aus. Im Traum hat dann der Arzt zu mir gesagt, es ist alles in Ordnung, sie ist so richtig wie sie ist.... sie ist ein wenig klein.. aber das wird schon.... wie soll sie denn heißen... Ich habe darauf Selma gesagt! (den Namen habe ich vorher noch nie so bewußt wahrgenommen)... Selma bedeutet Gott schützt.... Am nächsten Morgen bin ich aufgewacht und habe zu meinem Mann gesagt, dass wir ein Mädchen bekommen und sie Selma heißen soll.... Thorsten war davon überhaupt nicht überzeugt, und konnte sich nur schwer mit dem Namen anfreunden... Tja und ihr wißt ja wie Selma jetzt wirklich heißt! :)....

Ein paar Tage drauf hatte ich den ersten großen Ultraschall bei meiner neuen Frauenärztin, ich mußte leider in der ersten Zeit die Ärztin wechseln, weil ich wegen den Infusionen nicht so weit fahren wollte... meine alte Ärztin wußte dass ich keine Nackenfaltenmessung oder sonstige pränatale Verfahren haben wollte. Naja, meine neue wußte es nicht und hat lustig drauflos gemessen... irgendwann meinte sie, dass dort was auffällig wär... PANIK!!!!! das Gefühl war einfach nur SCH..... ein anderes Wort gibt es dafür nicht! Sie wolle mich gern weiterschicken zu einem Spezialisten... hat mir noch die Möglichkeiten erklärt und mich eben über die Nackentranzpernz aufgeklärt. Um ehrlich zu sein, habe ich mich nie wirklich damit auseinander gesetzt, weil mir passiert das nicht, ich bekomm ja kein behindertes Kind........

Heulend hab ich mich ins Auto gesetzt, meine Mann war auf einer Besprechung in der Firma, den konnte ich nicht erreichen und bin dann erst einmal zu meiner Freundin gefahren und hab mich bei ihr ausgeheult, und auf Gott geschimpft, warum ich DAS jetzt auch noch durchmachen muss! Ich habe eine sehr bewegte Geschichte hinter mir, und fand, es hat gereicht!!!! Am Abend bin ich dann im Internet übers surfen auf mehrere Seiten gestoßen die sich mit DS und Nackentranzpernz beschäftigt haben... es war einfach nur schlimm!!!!!...im ersten Moment!!! ich wollte nichts von Abtreibung lesen , wir haben nämlich in keiner Sekunde auch nur an die Möglichkeit der Abtreibung gedacht, aber man findet leider zuviel über Abtreibung und DS im www, von 100 festgestellten DS Schwangerschaften, dürfen 8 Kinder auf die Welt kommen, die anderen wird ein lebenswertes Leben genommen) und...... im zweiten MOMENT bin ich auf Soneas Seite gestoßen, auf Jolinas Seite und kurze Zeit später auf die Seite von Lara-Sophie und natürlich von Jerry und Samea... Leute, eure Seiten taten in diesem Moment soo gut! Es war Balsam für meine aufgewühlte Seele...

Einen Tag später haben wir dann beim Pränataldiagnostiker gesessen wurden über Chancen und Risiken aufgeklärt und ich hatte die Nadel in meinem Bauch (ganz so schnell gings natürlich nicht, aber es gibt da eigentlich nicht mehr zu zusagen, die Praxis arbeitet super professionell und haben wahnsinnig viel Infomaterial vom DS Infocenter...) .. und entscheiden mußten wir sowieso nichts, wir haben uns schon für ein Kind entschieden! Mir war nur wichtig, dass ich dann im Fall der Fälle vorbereitet war... und dann ging das Warten los, und das surfen und das in der Nacht nicht schlafen, und das Beten und Hoffen und Bangen..... was ich vielleicht erwähnen sollte, wir sind Christen, und ich lese regelmäßig die Herrnhuter Losungen, der Losungstext an diesem Tag war: Von nun an lasse ich dich Neues hören und Verborgenes, das du nicht wußtest ( jesaja 48,6)

was soll ich sagen, genau das was Gott mir da versprochen hat, erfahre ich seitdem Tag! Einen Tag später, wartete ich auf das Ergebnis, aber eigentlich wußte ich es schon, ich habe Mittags auf der Firma Thorsten angerufen und gesagt, dass Dr. K. noch nicht angerufen hat, der macht dass nach der Mittagspause, hab ich gesagt, damit er Zeit hat mit mir zu reden. Um halb zwei hat dann das Telefon geklingelt: Frau St., ich muss ihnen leider mitteilen, dass ihre Tochter das Down Syndrom hat, hier liegt eine Trisomie 21 vor...brauchen sie irgendwelche Hilfe, soll ich ihnen einen Psychologen vorbeischicken, möchten sie in meine Praxis kommen? In dem Moment war ein ein wenig überfordert: Ich sagte nur: Nein, vielen Dank ich bin hier gut aufgehoben.... er: Wenn sie irgendwelche Fragen haben, können sie sich jederzeit an mich wenden...

Da hatte ich sie nun, ihre Adresse: Karyotyp 47 xx 21+!!!!! Heulend hatte ich mir ein paar kurze Notizen gemacht... es hat mich die nächsten Tage noch sehr sehr beschäftigt, aber ich konnte im Laufe der Schwangerschaft wieder Ruhe finden und mich auf unser leuchtende kleine Sonne freuen!!! Vielleicht sogar war ein ein bisschen mehr aufgeregt als bei den anderen.. weil irgendwann nach Tagen oder Wochen der Trauer, war ich mir gewiß, dass Gott keinen Fehler macht!




ach ja...:) und unsere Geschicht endet natürlich noch nicht, aber wir sind sehr sehr glücklich, dass Sontje-Lucia sich uns augesucht hat!!! oder Gott uns für Sontje-Lucia<3<3<3