Montag, Juni 10

AMELIE




Heute, darf ich Euch jemanden vorstellen: Amelie.
Amelie ist unsere Nichte, und kam im letzten  Jahr in der 22. Schwangerschaftswoche zur Welt.
Amelie bedeutet "die Tapfere"
Amelie, war in ihrem kurzen Leben schon sehr sehr tapfer. Ihre Mutter, saß nach ihrer Geburt, Stunde um Stunde, Tag für Tag, Woche für Woche neben ihr, neben dem Kasten der jetzt den Mutterleib ersetzten sollte. Lange war Amelie sich  nicht sicher ob sie hier auf die Erde gehörte oder zurück zum Vater wollte. Es wurde gebetet, gehofft, gebangt. 
Am Wochenende wurde Amelie getauft. Für uns als Familie war es ein sehr bewegendes Ereignis. 
Amelie, ein weiteres besonderes Kind in unserer Mitte. 
Mit Einvernehmen der Eltern, darf ich Amelie ein Gesicht geben. Ich darf hier ihre Geschichte schreiben, ich darf zeigen, dass ein Leben wertvoll ist, ein Leben von Gott uns geliehen um es zu lieben. BEDINGUNGSLOS. Um es zu schützen. BEDINGUNGSLOS.
Ihre Eltern haben vom ersten Tag, nein eigentlich noch vor ihrer Geburt darum gekämpft, dass Amelie leben darf. Denn das ist hier in Deutschland nicht selbstverständlich. Den Ärzten ist es überlassen zu entscheiden, wenn ein Kind vor der 25. Woche zur Welt kommt, ob versucht wird, dieses kleine wertvolle Leben zu erhalten, zu retten. Natürlich ist diese Zeit nach der  Geburt keine einfache Zeit nicht, für keinen! Nicht für die Eltern, die Geschwister, die Freunde, die Ärzte und auch nicht für das kleine Kind, was geboren wurde. Und DENNOCH, es ist ein Leben, was es verdient hat, dass man sich kümmert.  
Amelie ist seit gut einem Jahr daheim, bei ihrer Familie, natürlich ist es für Menschen die außen stehen, schwer zu begreifen. Ein Kind, blind, was Sauerstoff braucht... das leidet nicht?! 
Amelie leidet nicht, sie ist ein fröhliches Kind, was ganz genau weiß, was es will, sie zickt, sie lacht, sie lallt, wie jedes andere Kind auch auch. Die freut sich wenn ihr Bruder Heim kommt, und wenn der Papa den Raum betritt. Die nimmt kleine Schwingungen in ihrer Umgebung genau war. Sie sieht nicht mit den Augen, aber dafür ist das Sehen des Herzen so intensiv, dass ich es hier kaum beschreiben kann. Wenn man an sie rantritt, tastet sie einen ab, saugt so Kleinigkeiten auf, und weiß dann genau, wer ihr Gegenüber ist. 

So, genug der Worte, Worte sind nicht meins... bitte, tretet kurz ein in unsere Familie, 
behandelt uns bitte so, wie ihr auch wollt behandelt zu werden und urteilt nicht. Es ist ein Fenster, was ich heute einmal aufmachen werde.